Grunderwerbsteuer

Die Grunderwerbsteuer ist eine Steuer, die beim Kauf oder Erwerb von Grundstücken oder grundstücksgleichen Rechten anfällt. Sie wird vom Finanzamt erhoben und beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5% und 6,5% des Kaufpreises oder des Wertes des Grundstücks. Die Grunderwerbsteuer ist eine wichtige Einnahmequelle für die Länder und dient der Finanzierung von öffentlichen Aufgaben wie Bildung, Infrastruktur oder Soziales.

Die Grunderwerbsteuer entsteht in der Regel mit dem Abschluss des notariellen Kaufvertrags oder des Erwerbsvorgangs. Der Erwerber muss innerhalb von zwei Wochen nach dem Vertragsschluss eine Steuererklärung beim zuständigen Finanzamt abgeben und die Steuer bezahlen. Die Zahlung der Grunderwerbsteuer ist Voraussetzung für die Eintragung des Eigentumswechsels im Grundbuch.

Es gibt einige Ausnahmen und Befreiungen von der Grunderwerbsteuer, die in § 3 bis § 9 des Grunderwerbsteuergesetzes geregelt sind. Zum Beispiel sind Erwerbe von Grundstücken durch Ehegatten, Lebenspartner oder Verwandte in gerader Linie steuerfrei. Auch Erwerbe von Grundstücken im Rahmen von Erbschaften oder Schenkungen unterliegen nicht der Grunderwerbsteuer, sondern der Erbschaft- oder Schenkungsteuer. Darüber hinaus gibt es bestimmte Freibeträge und Vergünstigungen für den Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum oder land- und forstwirtschaftlichen Flächen.

Die Grunderwerbsteuer ist eine komplexe Materie, die viele rechtliche und steuerliche Aspekte berührt. Daher ist es ratsam, sich vor einem Grundstückserwerb von einem Fachmann beraten zu lassen, um mögliche Steuersparmöglichkeiten zu nutzen und unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

• Baden-Württemberg: 5%
• Bayern: 3,5%
• Berlin: 6%
• Brandenburg: 6,5%
• Bremen: 5%
• Hamburg: 5,5%
• Hessen: 6%
• Mecklenburg-Vorpommern: 6%
• Niedersachsen: 5%
• Nordrhein-Westfalen: 6,5%
• Rheinland-Pfalz: 5%
• Saarland: 6,5%
• Sachsen: 5,5%
• Sachsen-Anhalt: 5%
• Schleswig-Holstein: 6,5%
• Thüringen: 6,5%

Stand 4/2023